Der 1775 erbaute Beichtstuhl ist wohl eher als Beichtkammer zu betiteln. Über der Beichtkammer befindet sich der alte Orgelboden. Die Fenster der Beichtkammer sind mit Lederbändern zu öffen, was den Sinn hatte, mehrere Personen an einer Beichte, beziehungsweise einer Schlichtung teilhaben zu lassen.
Auf den großen Hufnerhöfe der Gegend gab es auch Streitigkeiten zwischen den Hufnerbauern und den Knechten und Mägden. Bei solchen Streitigkeiten wurden alle Beteiligten vor den Pator geladen, der dann für Recht und Ordnung zu sorgen hatte. Da die Anwesend oft nicht alle in der Beichtkammer Platz hatten, wurden die Fenster geöffnet und so konnten alle an der Beichte und dem Verfahren teilhaben.
Bei den Bildern über der Beichtkammer handelt es sich um sogenannte “Prischenbilder”, also um Kopien. Als Vorlagen dienten vermutlich die “Neuwe Biblische Figuren”, die 1564 in Frankfurt/Main gedruckt wurden. Die originalen Holzschnitte kann man in der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel bewundern. Diese Bilder wurden von den Geschwistern Hambrock und deren Ehepartnern, zu denen auch der Hamburger Oberalte Hans Landerhusen gehört, gestiftet. Die Stifterehepaare haben sich hier nicht nur mit ihrem Namen und Wappen verewigen lassen, sondern sind teilweise selbst auf den Bildern zu finden.
zu Bild 2: Jacobs Traum – Die Himmelsleiter: Hier sitzt nicht Jacob unter der Himmelsleiter, sondern Catrina von Aren, die das Bild in Auftrag gegeben hat.
zu Bild 4: Die eiserne Schlange: Hieraus hat sich später das Zeichen der Ärzteschaft entwickelt, der Äskulapstab.
zu Bild 9: Jona mit dem Walfisch: Man beachte den Walfisch! Man kannte diese Tiere damals einfach noch nicht so gut.
Wenn man die Titel anklickt, wird man zur entsprechenden Bibelstelle weitergeleitet.
Heinz Sieveking sagt dazu:
![]() |
![]() |