Der
heutige Altar wurde 1953 erworben. Er war wegen des 2.
Weltkrieges ausgebunkert und gehörte früher in die Dreifaltigkeitskirche
Harburg. Zu Kriegszeiten hatten viele Kirchen ihre wertvollen Einbauten
und Fenster ausgelagert, um sie vor der Zerstörung zu bewahren.
Der Altar wurde in einem Erdbunker in Winsen an der Luhe eingelagert.
Harburg ist entsetzlich zerstört worden – da stand fast kein Haus mehr –
auch die Kirche nicht mehr. Alles war dem Erdboden gleichgemacht. Als
die Harburger Kirche wieder aufgebaut wurde, wurde auch ein neuer Altar
angeschafft. Somit war der alte Altar wohlfeil.
Da
der neugotische Holzaltar von 1850 vom Wurm zerfressen war, erwarb der
Kirchenvorstand den heutigen barocken Altar, der um das Jahr 1688 von
dem Mecklenburger Künstler Hermann Fick erschaffen worden war. Man ging
von der Annahme aus, dass es sich um einen Gipsaltar handele. Erst bei
der Restaurierung 1985, als der Altar nach Paderborn zur Firma
Ochsenfarth gebracht wurde, stellte sich heraus, dass die Figuren
mit Gipsbinden verbunden worden waren. Es handelte sich aber
tatsächlich um einen geschnitzten Holzaltar. Weitere Figuren des
Altars, die aus Platzgründen nicht eingebaut wurden, kann man in der
Kirche Hamburg-Kirchdorf besichtigen.
Die Predella, das Bildnis über dem Altartisch wurde später ausgetauscht. Die alte Predella, auf der Jesus mit Nägeln und Dornenkrone dargestellt ist, ist in der Beichtkammer aufgestellt.
Dafür wurde ein Bildnis des Abendmahles, welches der bayerische Bildhauer Toni Dominik erschaffen hatte, eingesetzt. Er verwendete dafür Arvenholz aus dem Engadin.
Interessant an diesem Altar ist, dass man früher auf der linken Seite an das Tischchen ging und dort die Hostie empfing – und dann ging man hinter dem Altrar herum und empfing an der rechten Seite den Wein. Hinten gab es einen Opferkasten, damit man auch da spenden konnte zum Erhalt der Kirche.
Zur Erinnerung an den alten Altar hängt im Nordschiff das Bild des auferstandenen Christus. Das Bild stammt vermutlich aus der Thorwaldsenschule. Hinter demAltar finden sich Bilder des alten Altars.
Auf dem Altar liegt eine von zwei sehr alten Bibeln, die man in einem Panzerschrank im Turm gefunden hatte. Es handelt sich um sogenannten Kaiser-Wilhelm-Gedächtnisbibeln, die von Pastor Behrmann gestiftet wurden. Die Kirche bestitzt noch eine weitere Bibel Anfang 17. Jahrhundert, die auf Anfrage besichtigt werden kann.
Alexander Braun sagt dazu:
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